Du gehörst mir Für den Londoner Galeristen Donald Ramsey ist Leidenschaft ein Fremdwort. Die Schönheit von Frauen bewundert er nur in Kunstwerken. Sein plötzliches Interesse an Anna, der neuen Assistentin, ist daher ungewohnt für ihn. So ungewohnt, dass Donald jemanden anheuert, um die junge Frau verführen zu lassen: Zeppo ist für diesen Job wie geschaffen – attraktiv, charmant und vollkommen skrupellos. Eine perfekte Intrige nimmt ihren Lauf. Doch Menschen sind keine Gemälde. Und ihr Preis hat nichts mit Geld zu tun ... Wenn Besessenheit zum Mord führt: Die Geschichte einer sexuellen Obsession. Donald Ramsey ist ein eher leidenschaftsloser Mensch. Erotik ist für den Londoner Galeristen im wahrsten Sinne des Wortes eine Sache der Anschauung: Sex zu machen bereitet ihm keinen Spaß, Sex zu beobachten schon. So sammelt Donald Ramsey lieber erotische Kunst als tatsächliche fleischliche Abenteuer. In dieser emotionalen „Isolation“ hat er sich eigentlich ganz splendid eingerichtet. Das ändert sich erst, als Ramsey im Spiegel seines Büros beobachtet, wie sich seine bislang von ihm nicht beachtete Assistentin Anna – in seinen Augen überaus lasziv – zuerst aus- und dann umzieht. Ihr unschuldig-sinnliches Posieren berührt etwas in dem Mann, das er bisher für nicht existent, oder doch zumindest: für ewig verschüttet hielt. Als der Galerist dann auch noch durch ein belauschtes Telefonat erfährt, dass sich Anna mit ihrem Bostoner Freund Marty in die USA zurückziehen will, glaubt er, schnell handeln zu müssen. Er engagiert den skrupellosen Zeppo, um das Paar auseinander zu bringen – und bemerkt gar nicht, welches Unheil er damit herauf beschwört... Voyeur ist Simon Becketts erster Roman, lange entstanden vor Die Chemie des Todes oder Kalte Asche - und das merkt man dem Buch auch etwas an. Elegant geschrieben, dümpelt die Handlung doch lange im psychologischen Fahrwasser des erotischen Thrillers dahin. Voyeur ist, wenn auch gut geschriebene, so doch über weite Strecken berechenbare Dutzendware, der man den plötzlichen Wandel seiner Hauptfigur trotz der Identifikation stiftenden Ich-Perspektive der handlung nicht so recht abnehmen will. Wer den späteren Meister Beckett erwartet, wird also sicherlich enttäuscht. Wer sich aber mit einem durchaus spannenden Plot einfach ein wenig bei der Lektüre treiben lassen möchte, wird gut bedient.
Dewey |
EPUB |
Seitenanzahl |
384 |
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Gelesen |
Ja |
Eigentümer |
Klaus Kiss |
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