Lord Pembroke ist ein seltsamer Kauz. Sein Anwesen Pembroke Manor hat der Mann im Rollstuhl zu einem skurrilen Museum gemacht. Diese Erfahrung machen die drei Männer und die Frau, die Lord Pembroke für einen Job auf sein Schloss geladen hat. Sie alle hat der Auftraggeber zuvor aus einer misslichen Situation befreit, und hat sie damit in der Hand. Dafür verlangt er von der wild zusammengewürfelten, sich untereinander skeptisch beäugenden Gruppe, dem Geheimnis des Notizbuchs seines wahnsinnigen Bruders auf die Spur zu kommen. Mit ihm und seinen Rätseln im Gepäck reist die Truppe durch die Welt, um ein Dokument zu finden, dass das Ende der Christenheit bedeuten könnte: Die Aufzeichnungen von niemand Geringerem als Judas Ischariot! Der Schriftsteller Rainer M. Schröder wurde einem jugendlichen Publikum bisher vor allem mit historischen Bibel- und Mittelalter-Romanen wie Das Vermächtnis des alten Pilgers und Der geheime Auftrag des Jona von Judäa oder der auf drei Teile angelegten Ritter-Reihe Die Bruderschaft vom Heiligen Gral bekannt. Stets hatte er dabei verschiedene, auch literarische, Quellen als Vorlage bemüht, war aber immer seinem Gespür für die feinen geschichtlichen Nuancen treu geblieben. Im Roman Die Judaspapiere haben sich die Verhältnisse etwas verschoben. Zwar steht noch immer eine wissenschaftliche Sensation aus dem urchristlichen Umfeld (die Entdeckung des Evangeliums des Judas) im Zentrum. Aber die Anspielungen an berühmte Vorbilder ist allzu stark. Ein Team von vier völlig unterschiedlichen Charakteren wird zusammengewürfelt, um eine Entdeckung zu machen, die die Christenheit in ihren Grundfesten erschüttern könnte -- dieses Thema und diese Konstellation kennt man nicht nur von Bestseller-Autoren wie Dan Brown, sondern auch aus diversen Hollywood-Thrillern, Agentenstoffen oder Verbrecher-Filmen. Diese Nähe stößt einem beim Lesen hin und wieder auf: Manches Kinozitat (Mein Name ist McLean... Alistair McLean!“) wirkt doch arg aufgesetzt. Trotzdem bleibt Die Judaspapiere über weite Strecken spannend. Denn besser als viele -- wenn nicht gar die meisten -- Kinder- und Jugendbuchautoren schreiben kann Schröder allemal. Für Leserinnen und Leser ab zwölf Jahre -- Stefan Kellerer, Literaturanzeiger.de
Empfohlener Preis |
19,95 € |
Seitenanzahl |
750 |
Höhe x Breite |
216
x
164
mm |
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Gelesen |
Nein |
Standort |
Bücherei in Ochsenberg |
Eigentümer |
Klaus Kiss |
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