Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Seewolf erzählt die Geschichte des Schöngeists Humphrey van Weyden, der bei einem Schiffsunglück auf dem Weg von Sausalito nach San Francisco über Bord geht und von dem Robbenschoner „Ghost“ gerettet wird. Wolf Larsen, der Kapitän, ein Mann von großer physischer Stärke und Brutalität, terrorisiert die Mannschaft. Zugleich ist er aber auch hochintelligent und hat sich seine eigene Philosophie nach sozial-darwinistischen Grundsätzen geschaffen. Menschen sind für ihn „Stücke eines Gärteigs“ ohne Wert, deren Überlebenskampf er gerne zusieht; Streben nach Unsterblichkeit ist sentimentaler Unsinn, Altruismus eine Dummheit, die sich nur jemand leisten kann, der wie van Weyden in Wohlstand hineingeboren wurde.
Wolf Larsen spielt mit van Weyden, indem er ihn demütigt, als Küchenjungen arbeiten lässt und ihn später, ohne dass er seemännische Kenntnisse hätte, zum Steuermann macht. Van Weyden lernt, sich in dieser Welt zu behaupten und, wie Larsen feststellt, „endlich auf eigenen Füßen zu stehen.“
Im Laufe der Zeit gelingt es van Weyden, im Ansehen von Mannschaft und Kapitän aufzusteigen. In Letzterem findet er einen tiefgründigen Gesprächspartner, und auch wenn er seinen Argwohn gegenüber Larsen nie ganz ablegt, stellt sich so etwas wie ein Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Männern ein. Ihre Beziehung wird auf die Probe gestellt, als die „Ghost“ die schiffbrüchige Maud Brewster rettet. Wie van Weyden hält Larsen nun auch sie, eine humanistisch gebildete Autorin, gegen ihren Willen an Bord fest.
Schließlich verliebt sich van Weyden in Maud Brewster, und als Wolf Larsen sie eines Nachts sexuell bedrängt, sticht er mit einem Messer auf den Kapitän ein. Den beiden gelingt die Flucht in einem Rettungsboot, und nach wochenlanger Irrfahrt stranden sie auf einer unbewohnten Insel. Wenige Tage später läuft auch die „Ghost“ auf dem Eiland auf. An Bord befindet sich nur noch ein einziger Passagier: Wolf Larsen. Seine Mannschaft wurde ihm von seinem konkurrierenden Bruder Tod Larsen – ebenfalls ein Robbenjäger – abgeworben, und man ließ ihn allein auf seinem nicht mehr seetüchtigen Schiff zurück.
Larsen ist inzwischen erblindet, wohl aufgrund eines Hirntumors. Er stellt keine echte Gefahr mehr dar. Van Weyden und Maud Brewster entschließen sich, das Schiff instand zu setzen, aber Larsen, der auf der Insel sterben will, sabotiert alle Reparaturarbeiten. Nach einem Versuch, van Weyden zu ermorden, bleibt er rechtsseitig gelähmt. Van Weyden und Maud Brewster pflegen ihn, auch als er versucht, das Schiff in Brand zu setzen. Sein Zustand verschlechtert sich immer mehr, er verliert die Beweglichkeit der linken Seite. Immer wieder kommt es in dieser Zeit zu Diskussionen über die körperliche Kraft und den Wert der Seele. Um dieses Thema kreist auch das letzte Gespräch zwischen den beiden Männern. Wieder fragt van Weyden Larsen nach seiner Meinung zur Unsterblichkeit. Wolf Larsen, der inzwischen nach einem weiteren Schlaganfall kaum mehr sprechen kann, formuliert mit letzter Kraft seine Antwort „Quatsch.“ Van Weyden gelingt es, die „Ghost“ seetüchtig zu machen, und sie verlassen die Insel. Während eines schweren Sturms stirbt Wolf Larsen. Van Weyden übergibt ihn der See und setzt die Reise fort. In dem Augenblick, als ein Dampfer van Weyden und Maud Brewster findet und ihr Abenteuer glücklich überstanden ist, gestehen sie einander ihre Liebe und küssen sich zum ersten Mal.
Empfohlener Preis |
8,50 € |
Seitenanzahl |
350 |
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Gelesen |
Ja |
Standort |
Bücherei in Ochsenberg |
Eigentümer |
Klaus Kiss |
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