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Kurzbeschreibung Roger Ferris ist der beste Mann des US-Geheimdienstes: Er bewährt sich in Situationen, in denen das Leben eines Menschen nicht mehr Wert ist als die Information, die man aus ihn herausholt. Bei seinen weltweiten Einsätzen im Spannungsfeld zwischen dem Nahen Osten und Washington hängt Ferris Leben oft von der Stimme am anderen Ende einer abhörsicheren Telefonverbindung ab: Sie gehört dem mit allen Wassern gewaschenen CIA-Agenten Ed Hoffman. Hoffman führt seinen Krieg mit Laptop im Wohnzimmer eines Einfamilienhauses: Er jagt eine neue Leitfigur der Terrorszene, die den Erdball mit einer Bombenteppich überzieht und dabei selbst dem Ausgeklügelten Geheimdienst-Network der Welt immer wieder ein Schnäppchen schlägt. Um diesen Terroristen aus der Reserve zu locken, muss Ferris sich in diese finstere Welt einschleusen. Doch je näher er sich an sein Ziel heranarbeitet, desto deutlicher spürt er: Vertrauen ist ein äusserst gefährlicher Luxus - aber auch seine einzige Chance, diesen Einsatz zu überleben.
Amazon.de Wenn man den Film mit dem ähnlich gelagerten und ebenfalls im Mittleren Osten angelegten Thriller Syriana vergleicht, kann man der Handlung von Der Mann, der niemals lebte noch relativ einfach folgen – denn eigentlich dreht es sich in diesem Film um eine ziemlich geradlinig erzählte Spionagegeschichte. Leonardo DiCaprio ist der CIA-Agent vor Ort, ein arabisch sprechendes Chamäleon, das daran glaubt, dass man persönliche Beziehungen durch Vertrauen und Professionalität aufbauen kann. Russell Crowe ist sein Supervisor, der sich überall einmischt und die Regeln nach seinem eigenen Gutdünken auslegt, und der gewillt ist, einen kurzfristigen „Sieg“ längerfristigen Vorteilen gegenüber vorzuziehen. (Einer dieser Charaktere soll gewiss den außenpolitischen Stil der Bush-Regierung im ersten Jahrzehnt des einundzwanzigsten Jahrhunderts repräsentieren – welcher der beiden das wohl sein könnte?) Während seiner Arbeit an einem Fall in Jordanien, beginnt DiCaprio mit einer Krankenschwester (Golshifteh Farahani) zu flirten, obwohl er sich eher für den Chef des Jordanischen Geheimdiensts (eine starke Rolle für Mark Strong), der die Aktivitäten der CIA genau im Auge behält, interessiert. Ridley Scott inszeniert das Ganze, als ob ihn das Durcheinander ziemlich ermüdet hätte, und seine Glorifizierung von Crowes dreistem Soziopathen hinterlässt einen ziemlich seltsamen Nachgeschmack. Das alles funktioniert schon, aber es kann schon sein, dass man sich hinterher die verwirrenden Verwicklungen von Syriana wieder herbeiwünscht.
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