|
Kurzbeschreibung Sieben fein säuberlich abgetrennte Kinderhände in einem schäbigen Plastiksack - der grausige Fund entsetzt ganz Houston. Ermittlungsexpertin Audrey Macleah jagt den Serienkiller mit Computer, Statistiken und Psycho-Profil. Macleahs erste wirklich heiße Spur kommt jedoch aus einer nahe gelegenen Psychiatrischen Klinik: In seiner Einzelzelle malt ein kleiner, telepathisch begabter Patient Kinderhände an die Wand-mit Details, wie sie nur der Mörder kennen kann...
Amazon.de Drei Jahre bevor Ally Walker (Universal Soldier) die Rolle der Samantha Waters in der TV-Serie Profiler übernahm, spielte sie schon einmal eine Polizeipsychologin, die sich mit der Erstellung von Täterprofilen auseinandersetzt. Als die Polizei von Houston eine Anzahl abgetrennter Kinderhände in der Kanalisation findet, wird die Spezialistin Audrey Macleah hinzugezogen. Die makabren Nummer-Tätowierungen auf diesen Trophäen eines augenscheinlich manischen Kindsmörders führen die Ermittlerin in ein psychiatrisches Krankenhaus. Dort lebt seit Jahren ein Junge, der stets um die Zeit des 16. Juli die Umrisse kleiner Hände an seine Zellenwand kratzt.
Ermordet am 16. Juli wird gemeinhin als Film in der Tradition von Das Schweigen der Lämmer beworben. Dennoch ist er kein Serienkiller-Schocker, sondern eine Schauergeschichte über Wahn und psychologischen Terror. Die Tatsache, dass hier weder ein Staraufgebot zum Einsatz kommt, noch die Geschichte über viele auseinanderliegende Schauplätze ausgeweitet wird, unterstreicht das Gefühl von Beklemmung, die dieser kleine Film dem Zuschauer in seinen besten Szenen einimpft. Michael Cohn, der die drastisch-realistische Gruselvariante von Gebrüder Grimms Schneewittchen mit Sigourney Weaver (Alien) in der Rolle der bösen Stiefmutter drehte, orientiert sich an David Lynch (Lost Highway): statt orchestraler Bombast-Musik sind die Bilder mit düsteren Tonfolgen unterlegt, die eine durchgängige Atmosphäre des Unwohlseins erzeugen. Die Unterhaltungen zwischen der Ermittlerin und dem (stummen) Jungen wirken durch kleine Details verstörender als jegliche Blutspritzerei anderer Genre-Filme.
Natürlich kommt auch diese Geschichte nicht ohne den üblichen Showdown aus, in dem sich die Heldin in der Höhle des Bösewichts zum letzten Kampf stellt. Doch auch hier beweist der Regisseur, was ihm eigentlich am Herzen liegt: Keine Spannung durch ein finales Duell zu erzeugen, sondern die unheimliche Stimmung eines fast klassischen Horror-Filmes zu erschaffen. Die reine Erscheinung von Ron Perlman (Der Name der Rose) leistet hierbei eindrucksvolle Hilfe.
|