Serie |
TV Movie |
Edition erschienen |
01.12.2005 |
Verpackung |
Keep Case |
Bildformat |
Widescreen (1.78:1) |
Tonspuren |
Dolby Digital Stereo [Deutsch]
|
Layer |
Einseitig, dual layer |
Anzahl Discs/Bänder |
1 |
|
|
|
- Audiokommentar von Moritz Bleibtreu, Lucas Gregorowicz, Christian Zübert und Sönke Wortmann- Interviews mit Stab und Besetzung- Behind the Scenes (ca. 15 Min.)- Fotogalerie- Kinotrailer- Programmvorschau |
|
|
Amazon.de
Amerika und vor allem das amerikanische Independent-Kino der 90er-Jahre lassen in Christian Züberts Kifferkomödie Lammbock nur zu deutlich grüßen. Ohne die Filme von Quentin Tarantino und Kevin Smith, ohne all die Geschichten von orientierungslosen Slackern und hoffnungslos überforderten Kleinkriminellen wären Figuren wie der ganz und gar ergeizlose Jurastudent Stefan (Lucas Gregorowicz) und der reiche Nichtstuer Kai (Moritz Bleibtreu) kaum vorstellbar. Die beiden Twens, die den Pizzalieferservice Lammbock betreiben und so den selbst angebauten Cannabis unter die Leute bringen, sind zwar nicht so cool wie Samuel L. Jackson und John Travolta in Pulp Fiction, aber den Film haben sie bestimmt unzählige Male gesehen.
Das Regiedebüt des Drehbuchautors Christian Zübert, der zuvor Mädchen, Mädchen geschrieben hat, ist eigentlich nur eine große Spielerei, ein einziger In-Joke für alle, die die letzten Jahre eher in der Welt der Popkultur als in der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit verbracht haben. Hier huldigt ein junger Filmemacher seinen nicht viel älteren Vorbildern und bringt dabei einfach alles, was ihm gerade so eingefallen ist, auf die Leinwand. Uneinheitlichkeit wird im Look wie in der Stimmung des Films zum alles bestimmenden Stilprinzip. So können sich makabre Gags und psychedelische Haschischtrips, scheinbar gar nicht enden wollende selbstreferenzielle Dialoge und melancholische Momente der Introspektion regelrecht abwechseln. Das mag zwar im Einzelnen ganz amüsant sein, bleibt aber letztlich doch Geschmackssache, zumal Zübert längst nicht alle Späße und Szenen wirklich geglückt sind.
Einen viel stärkeren Eindruck als die Geschichte hinterlassen die Darsteller von Lammbock. Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu spielen die beiden ständig bekifften Slacker mit einem solchen Elan, dass man sich wünscht, sie noch in möglichst vielen Komödien zu sehen. Ihre Spielfreude lässt den Zuschauer ganz direkt an dem Spaß teilhaben, den das Team offensichtlich während der Dreharbeiten hatte. Und Marie Zielcke bringt als Stefans Schwester Laura sogar noch einen Hauch von Wirklichkeit in diese Kinofantasie. In den wenigen Szenen mit ihr deutet sich an, dass jede Flucht vor der Realität irgendwann scheitern muss. --Sascha Westphal