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Der dreiteilige Fernsehfilm "Honigfrauen" mit Cornelia Gröschel, Sonja Gerhardt und Anja Kling erzählt die Geschichte zweier Schwestern aus der DDR, Maja und Catrin, die sich im Sommer 1986 voller Vorfreude und Erwartungen, auf den Weg machen zum ungarischen Plattensee. Dorthin, wo bereits vor der Wende Ost- und Westdeutsche Seite an Seite den Sommer genießen. Und die Geschichte ihrer Mutter, die ein dunkles Geheimnis dazu bewegt, ihren Töchtern hinterher zu reisen, um das Ärgste zu verhindern. Nicht ahnend, dass es noch viel schlimmer kommen soll.
Was mit Coming-of-age-Stimmung und authentischem Eighties-Look beginnt ist bald sehr viel mehr als eine launige, vermeintlich nur ostalgische Dramödie, denn auch die große Politik in Gestalt von Stasi-Spitzeln und ungarischen Fluchthelfern mischt sich ins spannend werdende Spiel. Der Dreiteiler „Honigfrauen“ überrascht mit seiner ungewohnt leichten Tonlage und besticht durch eine zwar konventionelle, aber perfekt umgesetzte klassische Dramaturgie, erzählt linear, nah an den ungleichen Schwestern, bezaubernd gespielt von Cornelia Gröschel & Sonja Gerhardt, und ist in Teil 3 spannender als jeder Krimi nur sein kann. Psychologie und Plot harmonieren, die Besetzung ist hochkarätig & vor allem passgenau, die Inszenierung frisch, unangestrengt, mit gutem Tempo, und wer am Ende wen kriegt bleibt lange offen.
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