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Das Leben von Frank Michalka (JÜRGEN VOGEL) ist eine einzige Demütigung, bis er in Äthiopien eine zweite Chance bekommt und dort ein neues Leben beginnt. Doch als er nach Deutschland zurückkehren muss, wird Michalka wieder zu dem Bankräuber, der er vor seiner Flucht nach Afrika gewesen ist. Nach dem Überfall setzt er sich in die Mitte eines überfüllten Platzes und wartet auf die Polizei. Im Gefängnis droht er zu zerbrechen, bis die Strafrechtsreferendarin Sophie Kleinschmidt sich seines Falles annimmt und den Pflichtverteidiger Christoph Weilandt zu einer wirklich außergewöhnlichen Verteidigungsstrategie bewegt Jürgen Vogel blüht als Bankräuber mit schwerer Kindheit in einem Dorf in Äthiopien auf, dank der Gastfreundschaft der Einheimischen und der Liebe zu einer schönen Witwe. In „Der weiße Äthiopier“ nach Ferdinand von Schirach ist Afrika weder Elendsort noch bloße Kulisse. Regisseur Tim Trageser inszeniert ein vielfältiges, realistisches Dorfleben, dennoch bleiben Klischees und Romantisierung zwiespältig. Als Gerichtsdrama präsentiert er ganz im Sinne von Schirachs das Ideal einer Justiz, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Insgesamt ist die melodramatische Geschichte in der Vorweihnachtszeit sehr gut aufgehoben.
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